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von Tim-Oliver Frische
Geplant war laut „Der Standard“ der Bau eines 5.200 Quadratmeter großen Gebäudes auf einem 50.000 Quadratmeter großen Betriebsgelände in Neu-Thurnsdorf. Etwa 100 Mitarbeiter sollten hier nahe der Autobahn Pakete verladen. Durch die Zusteller sollten täglich 200 bis 400 Ausfahrten erfolgen, hatte Amazon erklärt. Dazu waren 105 Parkplätze für Mitarbeiter und ein Parkdeck mit Stellplätzen für 362 Lieferwagen vorgesehen.
Im Gemeinderat sah man das Projekt skeptisch. So bliebe es unklar, wie das Verkehrsaufkommen bei der Autobahnauffahrt Richtung Linz gelöst werden sollte. Auch beim Anteil der E-Fahrzeuge habe man sich nicht einigen können, ebenso wenig bei den Lieferpartnern. Der städtebauliche Vertrag mit Amazon und dem Projektbetreiber Fraktal Developement liege hinter den Erwartungen, bestätigte Bürgermeisterin Kerstin Suchan-Mayr (SPÖ) dem Standard. Grüne, FPÖ und SPÖ gaben bereits vor der Gemeinderatssitzung bekannt, sich gegen das Bauvorhaben auszusprechen, die ÖVP enthielt sich der Stimme.
Das Online-Portal MeinBezirk.at zitierte eine Antwort auf das Aus von Amazon: „Wir bedauern die Entscheidung gegen die Ansiedlung und bedanken uns für den konstruktiven Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern und Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertretern von St. Valentin. Das Votum des Gemeinderates am 14. November respektieren wir und werden das Projekt nicht weiter verfolgen. Wir werden andere Möglichkeiten suchen, unser bestehendes Netzwerk in Österreich zu optimieren, damit Kundinnen und Kunden ihre Bestellungen in der Qualität erhalten, die sie von Amazon erwarten. Unser Ziel ist es, weiter in den Standort Österreich zu investieren und lokale Arbeitsplätze zu schaffen.“
50.000 m²
groß ist das Betriebsgelände, auf dem das Verteilzentrum errichtet werden sollte