Alcaro Invest hat am Standort Frankfurt (Oder) für sein Projekt Log Plaza nach der ersten bereits fertiggestellten und voll vermieteten Logistikimmobilie mit 41.000 Quadratmetern Hallenfläche eine weitere Baugenehmigung für die zweite von sechs geplanten Immobilien mit weiteren 90.000 Quadratmeter Lagerfläche erhalten. Das Baufeld ist an den Generalunternehmer Goldbeck Nord übergeben worden. Im Interview erzählen Peter Bergmann, kaufmännischer und Arne Haeger, technischer Projektleiter bei Alcaro Invest, was bisher am Standort geschah, auf welchen Erfahrungsschatz beide zurückgreifen können und wie die Entwicklung des Standorts zur Energiewende beiträgt.
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von Tim-Oliver Frische
Ramp One: Herr Bergmann, Herr Haeger, wie fühlt es sich an, dass Ihr Projekt Log Plaza in Frankfurt (Oder) um weitere 90.000 Quadratmeter Hallenfläche erweitert werden darf?
Arne Haeger: Es ist ein gutes Gefühl. Nicht nur, dass der Standort dadurch weiterwächst, es ist auch ein klares Signal für und durch die Region Frankfurt (Oder). Die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten macht das erst möglich. Der Prozess der Planung, Entwicklung und Bauantragsstellung war hierbei maßgebend. Ohne die Fachingenieure und den stetigen konstruktiven Austausch mit den Genehmigungsbehörden wäre so ein Projekt nicht zu stemmen.
Peter Bergmann: In den vergangenen fünf Jahren ist eine Partnerschaft zwischen unserem Unternehmen, der Verwaltung, der Politik, der regionalen Wirtschaft und der Bevölkerung entstanden, die solch ein Projekt mit am Ende sechs Logistikimmobilien und mehr als 230.000 Quadratmeter Mietfläche erst möglich macht.
„Unseres Wissens, handelt sich um Europas größtes genehmigtes Lithium-Ionen-Batterielager.“
Peter Bergmann
kaufmännischer Projektleiter bei der Alcaro Invest GmbH
Visualisierung der Halle A-C Log Plaza Frankfurt (Oder): Halle A links vorn mit 41.000 Quadratmetern Hallenfläche (voll vermietet), Halle B hinten mit 90.000 Quadratmetern (Baubeginn 1.Quartal 2024) und Halle C rechts vorn mit 20.000 Quadratmetern Hallenfläche. (Foto: Alcaro)
Mit der Lagerung von Lithium-Ionen-Batterien haben Sie ja bereits an gleicher Stelle wichtige Erfahrungen sammeln können…
Haeger: Ja und diese Erfahrungen aus unserer ersten, mit 41.000 Quadratmeter für die Lagerung von Lithium-Ionen-Akkus, voll vermieteten Immobilien konnten wir nutzen, um unser Hallenkonzept weiterzuentwickeln. Es war uns möglich, nicht nur die baubehördlichen Anforderungen zu berücksichtigen, sondern auch Auflagen der Versicherer in unser Konzept miteinfließen zu lassen. Hier war sicherlich auch sehr hilfreich, dass das Thema Brandschutz in Brandenburg ein separates Verfahren mit Brandschutzgutachter, Brandschutzprüfer und Berufsfeuerwehr ist.
In den nächsten anderthalb Jahren werden Sie insgesamt weitere 90.000 Quadratmeter Fläche vorhalten, um Akkus zu lagern. Damit leisten Sie einen nicht unerheblichen Beitrag zur Energie- und Mobilitätswende.
Haeger: Nicht nur die Lagerung und Kommissionierung der Akkus leistet diesen Beitrag. Unsere Hallen werden vollflächig mit PV-Modulen belegt. Nach Fertigstellung der Halle B werden wir am Standort eine PV-Leistung von rund 18 Megawatt Peak zur Produktion von regenerativem Strom zur Verfügung stellen.
Und Sie bauen spekulativ, also ohne einen einzigen Mieter, was wir dieses Jahr auch nicht so häufig sehen werden…
Bergmann: Spekulativ würde ich das nicht nennen. Denn spekulativ bedeutet ja, dass wir keine Vorstellung von den möglichen Nutzern haben und uns nicht schon Anfragen vorliegen würden. Wenn man sich die Entwicklung in Brandenburg der vergangenen zwei bis vier Jahre ansieht, dann ist neben der Ansiedlung von Tesla auch eine ganze Wertschöpfungskette rund um die Elektromobilität entstanden. Hier gibt es einen enormen Flächenbedarf. Auch die strategische Lage zwischen zwei der größten europäischen Volkswirtschaften, die multimodale Anbindung und die Mitarbeiterverfügbarkeit spricht für das Potential des Standortes. Somit würde ich nicht von Spekulation sprechen, denn potentielle Nutzer planen immer noch mit einem Vorlauf von sechs bis neun Monaten, was nur in einem schon im Bau befindlichen Projekt realisierbar ist.
Log Plaza
Das „Log Plaza-Konzept“ wurde 2014 von Alcaro ins Leben gerufen und steht für nachhaltige sowie qualitativ hochwertige Logistikimmobilien. Log Plaza-Immobilien sind prädestiniert für Nahversorger sowie E-Commerce-Unternehmen und bieten den Nutzern nicht nur eine exzellente Anbindung, sondern auch modernste Ausstattung: circa 7,5 Tonnen/Quadratmeter hohe Tragfähigkeit der Bodenplatte, ESFR Sprinkler (FM Global approved), CAT-7-Verkabelung, E-Ladesäulen für Pkw und E-Bike sowie Strombezug aus regenerativer Energie durch Photovoltaik.
Baufeldübergabe an die Firma Goldbeck für Halle B im Log Plaza Frankfurt (Oder) am 20.02.2024 (v.l.n.r.): Thomas Breuer (Projektsteuerung AKP Baumanagement GmbH), Peter Bergmann und Arne Haeger (beide Projektleitung Alcaro Invest GmbH), Björn Felicetti (Projektleitung Goldbeck Nord GmbH), Christopher Nüßlein (Geschäftsführung Investor Center Ostbrandenburg GmbH) und Sascha Kemp (Bauleitung Goldbeck Nord GmbH) Foto: Alcaro
Vor wenigen Jahren wurden Sie für Ihr Projekt Log Plaza belächelt, weil die Mieter auf sich warten ließen. Und heute…
Bergmann: …ist es eher der Respekt vor unserem Mut und unserer Weitsicht. Wir reden hier über eine Grundstücksfläche von 44 Hektar und haben uns von Anfang an einen Zeithorizont von bis zu 10 Jahren gesetzt. Die bisherige Entwicklung stimmt uns weiterhin sehr positiv.
Was hat Sie immer an diesen Standort glauben lassen?
Bergmann: Die multimodale Anbindung über Schiene (KV-Terminal mit Shuttleverkehr und täglicher Anbindung an alle Nord- und Ostseehäfen, Anm. d. Red.) und Straße (A12 mit der Hauptachse zwischen Ost- und Westeuropa, Anm. d. Red.), die Mitarbeiterverfügbarkeit, das Flächenpotential und eine grundsätzlich positive Einstellung der Region zur Logistik.
Halle B: Visualisierung der genehmigten Halle B mit 90.000 Quadratmetern Fläche – Ansicht aus Süden (Foto: Alcaro)
Zum Schluss ein Schulterblick: Was sind die nächsten Schritte?
Haeger: Wir starten mit Baubeginn den konkreten Vermarktungsprozess, da wir jetzt auch verbindliche Zeitpläne und Mietkosten vorweisen können und haben ja noch weitere vier Logistikimmobilien am Standort für die nächsten zwei bis vier Jahre im Vorlauf, wobei wir für eine 20.000 Quadratmeter große Immobilie eine Erdbaugenehmigung erhalten haben und das Grundstück für den Hochbau vorbereiten.
Bergmann: Unseres Wissens handelt es sich um Europas größtes genehmigtes Lithium-Ionen-Batterielager.
Peter Bergmann ist kaufmännischer, Arne Haeger technischer Projektleiter bei der Alcaro Invest GmbH.
Alcaro ist Bestandteil der Osmab-Unternehmensgruppe mit Schwerpunkt Entwicklung von Logistikimmobilien.
Projektgesellschaft für Frankfurt (Oder) ist die Osmab Log Plaza Frankfurt (Oder) 1. Projektgesellschaft (LPFO1) GmbH.