CTP hat mit Quanta Computer, einem führenden taiwanesischen Hersteller von Computern und elektronischer Hardware, einen Vertrag über eine 22.500 Quadratmeter große Hightech-Produktionsanlage im CTPark Jülich im Brainergy Park in Nordrhein-Westfalen unterzeichnet. Der Vertragsschluss sei ein weiteres Beispiel für einen aktuellen Nearshoring-Trend mit wachsender Nachfrage bei asiatischen Unternehmen, so CTP. Im Zusammenhang eines sich verändernden geopolitischen Umfeldes und Unterbrechungen der Lieferkette nach Pandemien wollen diese ihre Produktionsflächen in Europa ausbauen. Unternehmen sind zunehmend bestrebt, widerstandsfähige und ESG-konforme Lieferketten aufzubauen, indem sie ihre Produktionskapazitäten näher an ihre Endkunden verlagern. Vor diesem Hintergrund eröffnete CTP im August 2023 sein erstes Büro in Asien, um näher an seinen Kunden in der Region zu sein, die ihre Produktionsstätten zunehmend nach Europa verlagern.
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von Tim-Oliver Frische
Quanta gehört zu den Fortune Global 500 und erreichte im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von rund 35 Milliarden US-Dollar. Die neue Anlage im CTPark Jülich wird für 15 Jahre gepachtet und soll mit einer automatisierten Produktionslinie und dem Einsatz von Robotern Spitzentechnologie bieten. CTP wird nach eigenen Angaben 45 Millionen Euro in die Entwicklung des Projekts investieren und eine Reihe spezieller Anforderungen für Quanta in der Build-to-Suit-Anlage erfüllen, darunter ein Produkttestlabor und maßgeschneiderte Luftschleusenräume. Die Bauarbeiten sollen im Juli vor Ort beginnen und in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 abgeschlossen sein. Der CTPark Jülich liegt in der Nähe der deutschen Grenzen zu Belgien und den Niederlanden und ist über die Autobahnen von den europäischen Großstädten Frankfurt, Brüssel und Amsterdam leicht zu erreichen.
Nearshoring-Trend lässt Nachfrage steigen
Der rasante Nearshoring-Trend in Europa führte mach Ansicht von CTP dazu, dass die Nachfrage nach Fabrikflächen in der Region im Jahr 2022 im Vergleich zu 2021 um 29 Prozent anstieg, was vor allem auf den Ansturm der Hersteller auf die Flächen zurückzuführen sei, von dem die mittel- und osteuropäischen Länder besonders profitieren. Das Nearshoring werde auch durch die EU-Politik unterstützt, unter anderem durch den European Chips Act, der die Produktion von Chips in der EU fördert, um die Widerstandsfähigkeit der lokalen Lieferketten zu verbessern und Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen. Es wird erwartet, dass das Gesetz öffentliche und private Investitionen in Höhe von 43 Milliarden Euro in die Chip-Produktion in Europa lenkt.
Timo Hielscher, Managing Director M&A bei CTP Deutschland, erklärt: „In Deutschland sehen wir nach wie vor ein enormes Interesse von technologieorientierten asiatischen Unternehmen, die sich hier niederlassen, um Risiken in ihren Lieferketten sowie ihren Carbon-Footprint zu verringern. Darüber hinaus ist der Standort Deutschland unter anderem aufgrund der Verfügbarkeit von hochqualifizierten Arbeitskräften und seiner robusten Wirtschaftsstruktur nach wie vor interessant. Ein wichtiger Grund für uns, um weiterhin in Deutschland zu investieren.
„In Deutschland sehen wir nach wie vor ein enormes Interesse von technologieorientierten asiatischen Unternehmen, die sich hier niederlassen, um Risiken in ihren Lieferketten sowie ihren Carbon-Footprint zu verringern.“
Timo Hielscher
Managing Director M&A bei CTP Deutschland