ANZEIGE
Spies
Das Medium für Logistikimmobilien-Entscheider

Logistikmarkt 2024: Flächenumsatz bleibt hinter Vorjahresergebnis zurück

BNP Paribas Real Estate hat Zahlen für den Logistikmarkt in Deutschland im vergangenen Jahr veröffentlicht. Demnach bleibt das Ergebnis 16 Prozent unter dem Vorjahresniveau und 24 Prozent unter dem zehnjährigen Durchschnitt.
©: iStock
Insbesondere durch das weiterhin schwierige wirtschaftliche Umfeld in Verbindung mit den nur sehr moderaten BIP-Prognosen für Deutschland fehlten laut BNP aktuell die nötigen Impulse für vergleichbar hohe Lager- und Logistikflächenumsätze wie in den vergangenen Jahren.
Foto: iStock

Die Experten von BNP Paribas Real Estate (BNP) haben Zahlen für den Logistikmarkt in Deutschland im vergangenen Jahr veröffentlicht. Demnach wurde auf dem bundesweiten Logistikmarkt im Jahr 2024 ein Flächenumsatz von rund 5,3 Millionen Quadratmeter erzielt. Damit bleibt das Ergebnis 16 Prozent unter dem Vorjahresniveau und 24 Prozent unter dem zehnjährigen Durchschnitt. Nach einem sehr verhaltenen Start in das Jahr belebte sich die Nachfrage, was in den folgenden Quartalen wieder anziehende und im Jahresverlauf konstante Umsätze zur Folge hatte.

„Insbesondere durch das weiterhin schwierige wirtschaftliche Umfeld in Verbindung mit den nur sehr moderaten BIP-Prognosen für Deutschland fehlen aktuell die nötigen Impulse für vergleichbar hohe Lager- und Logistikflächenumsätze wie in den vergangenen Jahren“, erläutert Christopher Raabe, Geschäftsführer und Head of Logistics & Industrial bei BNP. Dabei seien es vor allem die großflächigen Verträge über 20.000 Quadratmeter, die nicht in einer ähnlichen Dimension wie in den Vorjahren abgeschlossen wurden.

Artikel

von Tim-Oliver Frische

Produzierendes Gewebe mit höchstem Flächenumsatz

Bei der Verteilung des Flächenumsatzes auf die Branchen liegen produzierende Unternehmen an erster Position und weisen die geringste Abweichung von ihrem langjährigen Durchschnitt auf. Neben Umstrukturierungs- und Konsolidierungsmaßnahmen fallen in dieses Segment auch die Veränderungen der Automobilbranche. Dies spiegelt sich in den beiden größten Umsätzen des Jahres wider, die mit dem neuen Batteriewerk von BMW in Straßkirchen (150.000 Quadratmeter) und einem neuen Logistikzentrum von Mercedes-Benz in Bischweier (100.000 Quadratmeter) auf diese Branche entfallen.

Logistikdienstleister waren im Jahresverlauf noch deutlich aktiver als es ihr Marktanteil von rund einem Drittel andeutet, da sie häufig die ihnen noch zur Verfügung stehenden freien Flächenkapazitäten befüllen, bevor sie sich durch eine Neuanmietung Zusatzflächen sichern. Insgesamt sind in diesem Segment auch wieder deutlich mehr Ausschreibungen zu verzeichnen, sodass die Nachfrage hier zukünftig wieder anziehen dürfte.

Handelsunternehmen können aktuell nicht an die hohen Umsätze der E-Commerce-Boomjahre anknüpfen, sind aber die einzige Branche, die ihr absolutes Ergebnis aus dem Vorjahr zumindest leicht steigern kann. Besonders bemerkenswert sei laut BNP dabei, dass sie für den höchsten Umsatz im großflächigen Segment jenseits der 20.000-Quadratmeter-Marke verantwortlich zeichnen. Darunter fallen Vermietungen wie Nordwest Handel in Alsfeld (70.000 Quadratmeter), Fressnapf in Nörvenich (68.000 Quadratmeter) oder Lidl in Hückelhoven (64.000 Quadratmeter).

Spitzenmieten steigen nur noch vereinzelt

Die Spitzenmieten der einzelnen Logistikhochburgen sind im Jahresverlauf nur noch vereinzelt leicht gestiegen, sodass im Schnitt ein Anstieg um gut 2 Prozent zu Buche steht. In München wird mit 10,50 Euro/Quadratmeter der höchste Mietpreis erzielt. Über der 8-Euro/Quadratmeter-Marke liegen darüber hinaus Düsseldorf und Hamburg mit jeweils 8,50 Euro/Quadratmeter sowie Berlin mit 8,20 Euro/Quadratmeter. Darunter ordnen sich Frankfurt (7,95 Euro/Quadratmeter), Köln (7,70 Euro/Quadratmeter) und das Ruhrgebiet (7,60 Euro/Quadratmeter) ein. In Leipzig bleibt das Mietpreisniveau weiterhin auf einem günstigeren Niveau (5,90 Euro/Quadratmeter).

Perspektiven

Die Rahmenbedingungen für die weitere Entwicklung des Lager- und Logistikflächenmarkts werden sich im Jahr 2025 laut BNP voraussichtlich zunächst kaum ändern. Die aktuellen Prognosen der führenden deutschen Wirtschaftsinstitute gehen allenfalls von einem bescheidenen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von deutlich unter 1 Prozent aus, womit das konjunkturelle Umfeld herausfordernd bleibt. Positive Signale gehen dagegen von sinkenden Zinsen, einer niedrigeren Inflationsrate und steigenden Löhnen aus, was sich positiv auf die Binnennachfrage auswirken sollte.

„Vor diesem Hintergrund ist aus heutiger Perspektive davon auszugehen, dass sich der Flächenumsatz zunächst stabil entwickelt und erst nach einer spürbaren wirtschaftlichen Belebung wieder deutlich anziehen wird. Bei den Mietpreisen erwarten wir sowohl bei den Spitzen- als auch bei den Durchschnittsmieten noch weitere leichte Steigerungen in den Top-Märkten“, fasst Bastian Hafner, Head of Logistics & Industrial Advisory bei BNP die weiteren Aussichten zusammen.

ANZEIGE

5,3 Mio. m²

Flächenumsatz wurden laut BNP auf dem bundesweiten Logistikmarkt im Jahr 2024

ANZEIGE

Lesen Sie auch

Logistikmarkt Berlin: Wo jetzt noch erfolgreich investiert wird

Logistikmarkt Berlin: Wo jetzt noch erfolgreich investiert wird

Während es derzeit im Berliner Westen hohe Leerstände gibt, bieten zwei andere Regionen der Hauptstadt gute Potenziale. Welche Regionen in den kommenden Jahren zu den Gewinnern zählen werden, erläutert Alexander Ego, Geschäftsführer von Realogis Immobilien Berlin, in einem exklusiven Ramp One-Gastbeitrag.

Das neueste

Beliebt bei unseren Lesern

P3 kündigt Entwicklung in Sachsen-Anhalt an

P3 Logistic Parks hat die Pläne zum Bau einer rund 130.000 Quadratmeter großen Immobilie in Zörbig, Sachsen-Anhalt, bekanntgegeben. Das akquirierte Grundstück liegt in der Halle-Leipzig-Region und bietet eine trimodale Infrastruktur. Laut P3 ist das Areal für mittlere...

Erster Auftrag für Entwickler Aconlog

Aconlog, neu gegründeter Entwickler mit Sitz in Köln, hat in Frechen eine bebaute Logistikliegenschaft erworben. Bei der ersten Akquisition handelt sich um ein Solitärgebäude mit rund 3.500 m² Hallenfläche und circa 500 m² Büro- sowie Sozialfläche. Nach der...

LIP Invest erweitert Unternehmensführung

LIP Invest hat David Zimmermann als Prokurist in die Unternehmensführung bestellt. Als Director Institutional Clients ist Zimmermann bei LIP federführend für die Betreuung der über 60 Bestandsinvestoren, für den Vertrieb neuer Fondsprodukte sowie den Gewinn weiterer...

Deutschland und seine Logistikregionen

Newsletter abonnieren!

Der kostenlose Newsletter für erstklassige Informationen aus der Welt der Logistikimmobilien.

Aus unseren Rubriken

VGP veröffentlicht Halbjahreszahlen 2023

Im Portfolio von VGP: der VGP Park Koblenz

VGP hat im ersten Halbjahr 2023 Mietverträge im Wert von 36,2 Millionen Euro abgeschlossen beziehungsweise verlängert. Dadurch erhöhten sich die jährlichen Mieteinnahmen nach Angaben VGPs auf insgesamt 328,1 Millionen Euro.

Recht Logistik Gruppe bestellt 50.000 Papp-Lagerkartons

Für ihre Kontraktlogistiksparte ordert die Recht Logistik Gruppe im Geschäftsjahr 2023 insgesamt 50.000 Lagerkartons. Sie ersetzen die bisherigen Kunststoffkisten. Das spare Geld, mache das Unternehmen nachhaltiger und in der Lagerhaltung und Kommissionierung deutlich flexibler.

Anhaltende Dynamik trotz wirtschaftlicher Unwägbarkeiten

In den vergangenen Jahren kannte der Industrie- und Logistikimmobilieninvestmentmarkt nur eine Richtung: nach oben. Dennoch war bereits Ende 2021 klar, dass sich der Boom so nicht weiter fortsetzen kann. Rainer Koepke und Kai Oulds von CBRE analysieren in einem exklusiven Gastbeitrag für Ramp One die aktuellen Herausforderungen sowie die Reaktionen der Player auf dem Markt.

Soini Asset kauft Zustellbasis in Österreich

Soini Asset hat ein weiteres Objekt für einen seiner offenen Spezial-AIF erworben. Dabei handelt es sich um eine Zustellbasis in Sollenau, rund 50 Kilometer südlich von Wien. Sie wird langfristig an die Österreichische Post AG vermietet.