Mit einem Flächenumsatz von insgesamt fast 4 Millionen Quadratmetern in den ersten drei Quartalen konnte der bundesweite Logistikmarkt zwar nicht mit seinem langjährigen Durchschnittwert von rund 5 Millionen Quadratmeter Schritt halten. Nach einem verhaltenen Jahresstart ist jedoch seit einigen Monaten eine spürbare Marktbelebung zu verzeichnen, die sich in einer erhöhten Nachfrage und wieder anziehenden Flächenumsätzen widerspiegelt. Vor dem Hintergrund der weiterhin herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sei dies ein erfreuliches Ergebnis, heißt es in einer aktuellen Marktanalyse von BNP Paribas Real Estate.
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von Tim-Oliver Frische
So ist der Logistikflächenumsatz zwar um rund 12 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesunken, die letzten drei Monate schnitten dabei noch etwas besser ab als das zweite Quartal. Erfreulich sei laut BNP darüber hinaus auch, dass sich der in den vergangenen drei Monaten generierte Umsatz von rund 1,5 Millionen Quadratmeter knapp über dem Durchschnittswert aller isolierten Quartalsergebnisse seit Q1 2023 einordnet.
Handel weiter auf Erholungskurs
Bei der Umsatzverteilung auf die unterschiedlichen Branchengruppen stechen insbesondere Handelsunternehmen heraus (+ 29 Prozent). Insgesamt steht die Handelssparte mit einem Umsatzanteil von knapp 28 Prozent momentan jedoch nur auf dem dritten Rang. An erster Position liegen wie im Vorjahreszeitraum Produktionsunternehmen mit einem Umsatzanteil von 37 Prozent. Logistikdienstleister folgen mit gut 29 Prozent auf dem zweiten Rang.
Heterogene Entwicklung in den großen Logistik-Hubs
Insgesamt wurde in den sieben bedeutendsten Märkten (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig und München) ein Flächenumsatz von rund 1,4 Millionen Quadratmetern registriert (- 7 Prozent). Während Köln (+ 93 Prozent), Frankfurt (+24 Prozent) und Düsseldorf (+ 6 Prozent) spürbar zulegen konnten, bleiben München (- 48 Prozent), Leipzig (- 31 Prozent), Hamburg (- 28 Prozent) und Berlin (- 6 Prozent) hinter ihren Vorjahreswerten zurück.
Die insgesamt sehr heterogenen Entwicklungen an den unterschiedlichen Standorten haben sich auch im Ranking der Top-Märkte niedergeschlagen, wo aktuell Frankfurt klar die Führung vor Berlin und Köln übernommen hat.
Mietpreise machen Seitwärtsbewegung
Die Spitzenmieten der einzelnen Logistikhochburgen haben sich gegenüber dem Vorquartal nicht verändert – lediglich im Vorjahresvergleich sind noch Anpassungen von durchschnittlich 4 Prozent über alle Standorte zu vermelden. Über der 8-Euro-Marke liegen somit weiterhin München, Hamburg und Berlin. Dahinter notieren jedoch auch Frankfurt, Düsseldorf, Köln und das Ruhrgebiet allesamt im Preissegment von mehr als 7,50 Euro/Quadratmeter. Für die Leipziger Logistikregion ist mit 5,90 Euro/Quadratmeter in der Spitze dagegen ein deutlich niedrigeres Niveau anzusetzen.
Perspektiven
Für die weitere Marktentwicklung erwartet BNP bis zum Jahresende kaum wesentliche Veränderungen. „Die schwache Konjunktur und die im Zuge dessen gedämpfte Stimmungslage in den Unternehmen wird sich auch weiterhin limitierend auf den zu erwartenden Flächenumsatz auswirken“, erläutert Bastian Hafner, Head of Logistics & Industrial Advisory der BNP Paribas Real Estate GmbH. „Nichtsdestotrotz unterstreichen die positive Entwicklung bei der Vertragsanzahl und der etwas anziehende Flächenumsatz die im Jahresverlauf zu beobachtende Nachfragebelebung.“
„Während die weiterhin schwache Konjunkturentwicklung zu wenig Impulse aussendet, gehen von der sinkenden Inflation und den zuletzt erfolgten Zinsschritten der EZB und FED jedoch positive Signale aus.“
Christopher Raabe
Geschäftsführer und Head of Logistics & Industrial, BNP Paribas Real Estate