Im ersten Halbjahr 2024 haben laut Logivest die Neubauentwicklungen auf dem deutschen Logistikimmobilienmarkt angezogen. Rund 2,3 Millionen Quadratmeter Neubaufläche vermeldete der Logistikimmobilienberater nach Auswertung der eigenen Researchdaten. Auffällig dabei: Rund 38 Prozent der Projekte wurden bereits auf Brownfields entwickelt. Das sind derzeit rund sechs Prozentpunkte mehr als im vergangenen Jahr 2023.
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von Tim-Oliver Frische
„Bis dato liegen die Greenfieldentwicklungen mit rund 62 Prozent zwar noch weit vorne, aber gerade in der Logistikregion Duisburg/Niederrhein sind Projekte auf unbebautem Terrain rückläufig“, vermeldet Logivest. So entwickelt beispielsweise Prologis in Bottrop eine rund 57.000 Quadratmeter umfassende Logistikanlage für Yusen Logistics auf einem Brownfield. Und auch das mit rund 130.000 Quadratmetern Hallenfläche größte Projekt des ersten Halbjahres, das neue Logistikzentrum von Mercedes Benz, entsteht auf dem Gelände eines ehemaligen Spanplattenwerks in Bischweier. Beide Projekte werden zudem mit Dach-Photovoltaikanlagen ausgestattet, was den Nachhaltigkeitsaspekt nochmals steigert und ein gewisses Maß an Energieautarkie ermöglicht.
Auch wenn die Entwicklung einer Industriebrache erstmal immer eine Black Box ist, könne laut Logivest-CEO Neumeier gerade infrastrukturell ein ehemaliges Industriegelände auch Vorteile gegenüber einem Greenfield bieten. So seien beispielsweise hochpotente Netzanschlüsse, wie sie für eine umfassende Ladeinfrastruktur benötigt werden, auf Industriegeländen oft schon vorhanden.
Laut Analyse von Logivest stehen bereits ab diesem Jahr rund 5,5 Millionen Quadratmeter Brownfield für Neubauprojekte zur Verfügung. Ein Potenzial, das auch in Anbetracht der niedrigen Akzeptanz von Logistikimmobilien und den nur zögerlichen Ausschreibungen für neue Gewerbeflächen seitens der Kommunen, nach und nach ausgeschöpft werden kann.
„Gerade wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht, spielt die Reduktion des Flächenverbrauchs und damit die Nutzung und Revitalisierung von Industriebrachen eine immer größere Rolle.“
Kuno Neumeier
CEO der Logivest Gruppe