Ramp One: Marie, vielen Dank, dass Sie sich Zeit für uns genommen haben. Ihr neues Projekt, das Logistikzentrum Bremen – GreenSpace+ ONE Logistics Centre, erregt aufgrund seiner innovativen Nachhaltigkeitsfeatures große Aufmerksamkeit. Könnten Sie uns bitte erläutern, was dieses Projekt von anderen Logistikzentren unterscheidet?
Marie Maggiordomo: Das Logistikzentrum, das wir Bremen – GreenSpace+ ONE Logistics Centre getauft haben, ist nicht einfach nur eine weitere Entwicklung, sondern ein gelebtes Beispiel für das Engagement von Goodman, anfallende Scope-3-Emissionen zu reduzieren. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die absoluten Scope-1+2-Treibhausgasemissionen bis 2030 um 70 Prozent und die relativen Scope-3-Emissionen um 55 Prozent zu reduzieren. Durch die Entscheidung für kohlenstoffarmen Beton und Stahl sowie die Verwendung von Holz setzen wir neue Maßstäbe für mehr Innovation in allen Aspekten des Bauprozesses.
Interview
von Tim-Oliver Frische
Welche positiven Effekte für Natur und Klima erhoffen Sie sich davon?
Das Projekt wird im Vergleich zu unseren Standardgebäudespezifikationen zu einer Verringerung der Kohlenstoffemissionen bei der Herstellung eines Gebäudes um etwa 30 Prozent führen. Darüber hinaus wird das Gebäude durch die eigene Erzeugung erneuerbarer Energien vor Ort keine Emissionen verursachen und somit äußerst energieeffizient sein. Die Anlage befindet sich auf einem sorgfältig angelegten Gelände, das Biodiversität sowie die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Kunden und ihrer Mitarbeitenden fördern soll. Wir streben für das Logistikzentrum Bremen – GreenSpace+ One die DGNB-Zertifizierung in Platin an. Wir setzen damit neue Maßstäbe und machen es zu einem Best-Case-Prototyp – nicht nur für Goodman, sondern die gesamte Branche.
Foto: Goodman
„Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die absoluten Scope-1+2-Treibhausgasemissionen bis 2030 um 70 Prozent und die relativen Scope-3-Emissionen um 55 Prozent zu reduzieren.“
Marie Maggiordomo
Leiterin der Abteilung Innovation und Nachhaltigkeit bei Goodman CE
Könnten Sie näher erklären, wie das GreenSpace+ Konzept in dieser neuen Entwicklung konkret umgesetzt wird?
GreenSpace+ ist der von uns eingeschlagene Weg zum Bau und Betrieb kreislauffähiger, umweltfreundlicher Gebäude – innerhalb unserer Immobilien und darüber hinaus. Das Konzept stützt sich auf sechs Säulen: Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft, Verwendung kohlenstoffarmer Materialien, Nutzung von Brachflächen, Biodiversität und Wohlbefinden. Das Logistikzentrum Bremen – GreenSpace+ One ist als Vorzeigeobjekt konzipiert, das alle diese Aspekte umfasst. Neben erneuerbaren Energien, wie einer kompletten PV-Anlage und einem Pilotprojekt mit Windkraftanlagen auf dem Dach – sofern die Standortbedingungen und Genehmigungen dies zulassen – wird dieses Projekt auch eine begrünte Überdachung, Ladestationen für Elektrofahrzeuge und eine Regenwassernutzung beinhalten.
Dieses Konzept scheint ein Pilotprojekt für mehrere neue Technologien zu sein. Könnten Sie diesen Punkt bitte näher erläutern?
Ja, Innovation ist der Kern unseres Ansatzes. Neben den Standard-Photovoltaikanlagen testen wir zum ersten Mal eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit natürlichen Kältemitteln wie R290/Propan, sowohl für Lagerräume als auch Büros. Darüber hinaus werden wir während des Beantragungsprozesses für alle nötigen Genehmigungen ein Jahr lang Windmessungen durchführen. Sollte dies erfolgreich sein, wird zunächst eine Pilot-Windturbine auf dem Dach installiert. Das Dach bietet zukünftig Platz für sechs weitere Anlagen. Diese Tests könnten künftige Baumaßnahmen beeinflussen und wirtschaftliche Vorteile bieten.
Goodman konnte bereits die Pilous Packaging GmbH als Mieter für das Logistikzentrum Bremen gewinnen. Was sagt dies über die Marktnachfrage nach nachhaltigen Lösungen aus?
Das frühzeitige Engagement von Pilous Packaging, einem großen Verpackungsunternehmen in Mittel- und Osteuropa, bestätigt die starke Marktnachfrage nach grünen, nachhaltigen Logistiklösungen. Die Unternehmen erkennen zunehmend den Wert der Integration von nachhaltigen Immobilien in ihrer Lieferkette – und dies nicht nur als moralische Verpflichtung, sondern auch als Wettbewerbsvorteil.
Was können wir als Nächstes von Goodman in Bezug auf nachhaltige Logistik erwarten?
Die Erfahrungen und Technologien, die im Bremen – GreenSpace+ One Logistics Centre gemacht und validiert wurden, werden als Grundlage für zukünftige Entwicklungen dienen. Sie können weitere bahnbrechende Initiativen erwarten, die den Standard für eine nachhaltige Logistikanlage weiter anheben werden.
Haben Sie noch ein paar abschließende Worte für unsere Leser?
Dieses Projekt ist eine Kollektivleistung, denn wir sind uns durchaus bewusst, nicht alle gesteckten Ziele allein erreichen zu können. Deshalb ist uns auch die Zusammenarbeit mit unseren Kunden und Partnern so wichtig, da wir deren ESG-Ziele kennen und verstehen wollen, um sie entsprechend unterstützen zu können. Aber dies ist erst der Anfang, und wir laden alle ein, sich uns auf dieser spannenden Reise zu einem nachhaltigeren und effizienteren Sektor anzuschließen.