Der Klimawandel ist in der Logistik angekommen. Auf den Immobiliendächern werden PV-Anlagen installiert und nicht zuletzt durch die Unsicherheiten des Ukraine-Krieges gewinnen regenerative Energien an Relevanz. Auch die Politik schärft nach und will in den nächsten Jahren Regularien für ESG-konforme Logistikimmobilien schaffen. Ein längst fälliger Schritt, um belastbare Standards zu schaffen.
Artikel
von Tim-Oliver Frische
Doch wer zahlt den Preis, wenn teils kostenintensive Nachrüstungen notwendig werden? Schon jetzt sind einige Vermieter dazu übergegangen, eine neue Klausel in ihre Mietverträge einzufügen. Diese soll ihnen Mieterhöhungen – teils im zweistelligen Prozentbereich – ermöglichen, sobald neue Nachhaltigkeitsstandards vom Gesetzgeber gefordert werden. Ein durchaus nachvollziehbarer Schritt, der jedoch auch Gefahren birgt.
Bei dem derzeit vorherrschenden, gravierenden Nachfrageüberhang bestimmt der Vermieter die Preise. Das heißt, der Mieter hat wenig Handhabe gegen möglicherweise willkürliche Mieterhöhungen. Ein unkalkulierbares Risiko, bei dem ich an die Vermieter appellieren möchte, ihre derzeitige Stellung nicht auszunutzen.
Letzten Endes wird es aber der Verbraucher sein, der die Rechnung zahlt. Denn ob in der Immobilie oder auf dem Transportweg – ESG betrifft alle Bereiche der Lieferkette und wird die Preise in die Höhe treiben.
„Bei dem derzeit vorherrschenden, gravierenden Nachfrageüberhang bestimmt der Vermieter die Preise.“
Kuno Neumeier
CEO der Logivest Gruppe