Der Industrie- und Logistikimmobilienmarkt Mitteldeutschland erreichte 2024 einen Flächenumsatz von 448.000 Quadratmetern*. Im Vergleich zu 2023 bedeutet das einen Rückgang um 24 Prozent. Knapp die Hälfte des Flächenumsatzes entfiel auf Neubauten – 19 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Das sind die Ergebnisse einer Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.
Das untersuchte Marktgebiet Mitteldeutschland umfasst unter anderem die Regionen Leipzig/Halle (336.000 Quadratmeter, +11 Prozent), A4 Sachsen (20.000 Quadratmeter, -75 Prozent), A4 Thüringen (67.000 Quadratmeter, -41 Prozent) sowie Magdeburg (25.000 Quadratmeter, -74 Prozent). Aktiv waren 2024 vor allem Eigennutzer, auf die 67 Prozent des Flächenumsatzes entfielen. 2023 waren es lediglich 32 Prozent. Auch sämtliche der fünf Top-Abschlüsse von 2024 entfielen auf Eigennutzer.
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von Tim-Oliver Frische
Transport & Logistik stellt größtes Segment
Transport- und Logistikunternehmen stellten mit 200.000 Quadratmetern (+ 11 Prozent) das größte Segment beim Flächenumsatz. Handelsunternehmen inklusive Online-Händler konnten einen deutlichen Anstieg um 46 Prozent verzeichnen, der sich bei absoluter Betrachtung mit 75.000 Quadratmetern jedoch relativiert. Hierzu zählte auch der größte Abschluss des Jahres – eine Eigennutzung von Beiersdorf in Leipzig über 40.000 Quadratmeter. Produktionsunternehmen wiesen einen Rückgang ihres Flächenumsatzes um 52 Prozent auf 173.000 Quadratmeter auf.
Als Folge der zurückhaltenden Nachfrage stieg der Big-Box-Leerstand im Jahresverlauf um deutliche 3,6 Prozentpunkte auf 4,6 Prozent. Davon entfielen jedoch lediglich 0,1 Prozentpunkte auf das Schlussquartal des Jahres.
Im Markgebiet A4 Sachsen blieb die Spitzenmiete für Logistikimmobilien stabil bei sechs Euro pro Quadratmeter. In Leipzig betrug sie ebenfalls sechs Euro, in A4 Thüringen 5,8 Euro und in Magdeburg 5,5 Euro. Auch die Durchschnittsmieten für Logistikimmobilien blieben mit 5,17 Euro im mitteldeutschen Raum stabil.
Ausblick 2025
„Zwar gibt es einige größere Gesuche am Markt, es bleibt aber abzuwarten wie viel davon tatsächlich zum Abschluss kommt“, sagt Mirko Baumann, Team Leader Industrial & Logistics East Germany bei CBRE. „Die Entwickler glauben trotz der derzeitigen eher rezessiven Situation an die mittel- und langfristigen Erfolge der mitteldeutschen Standorte. Und anders als in anderen Bundesländern sind die Eigennutzer besonders aktiv.“
*Außerhalb der Top-5-Märkte erfasst CBRE nur Abschlüsse ab 5.000 Quadratmeter.
„Ein nicht besonders dynamisches Jahr am mitteldeutschen Logistikimmobilienmarkt wurde immerhin von einer gewissen Jahresendrally abgeschlossen.“
Mirko Baumann
Team Leader Industrial & Logistics East Germany bei CBRE