Artikel
von Tim-Oliver Frische
Hamburg „perfekter Ort“
„Die Eröffnung von ‚Mach2‘ als erste doppelstöckige Logistikimmobilie ist ein weiterer Baustein in der Positionierung und Profilierung Hamburgs als verantwortungsvolle und zukunftsorientierte Innovationsmetropole“, sagte Michael Westhagemann, Senator für Wirtschaft und Innovation. „Die Themen Nachhaltigkeit und Flächeneffizienz in Metropolen werden zunehmend wichtiger. Hamburg als die führende Logistik-Region Nordeuropas ist daher der perfekte Ort, um dieses neue Geschäftsmodell zu entwickeln und zu positionieren“, so der Senator.
Rolf Strittmatter, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Hamburg Invest ergänzte: „Mit der Revitalisierung eines komplexen Brownfieldareals ist es Four Parx gelungen mit ‚Mach2‘ ein im deutschsprachigen Raum einzigartiges Pilotprojekt für mehrstöckige Gewerbe- und Logistikimmobilien erfolgreich umzusetzen, welches wir für die Stadt Hamburg gerne in der Umsetzung begleitet haben. Die bereits heute erreichte Vollvermietung zeigt, dass innovative, nachhaltige und flächeneffiziente Lösungen in der Metropole Hamburg vom Markt angenommen werden und somit einen wertvollen Beitrag zum Wirtschaftswachstum der Metropolregion beitragen.“
Neuland betreten
Mit dem Projekt betrat Four Parx gemeinsam mit seinen Projektpartnern vielfältig Neuland, da bisher keine vergleichbaren Referenzprojekte bestanden. Neben einem aufwändigen Baugenehmigungsverfahren und Planungsprozess stieß der Entwickler auf zahlreiche Herausforderungen, etwa durch eine Vielzahl von Kampfmittelfunden. Die für die Hafennähe herausfordernde Bodenbeschaffenheit erforderte eine Sondergründung mit circa 26.000 Säulen.
Dany Brodhag, Geschäftsführer GSE Deutschland, äußerte sich zu diesem innovativen Projekt folgendermaßen: „Innerhalb von drei Jahren ist aus einem visionären Konzept Realität geworden. Mit dem Bau sind wir planerisch und bauseitig in eine Dimension vorgestoßen, die Flächeneffizienz neu definiert. Als der erste Sattelzug die Lkw-Rampe hochgefahren ist, war das für unser gesamtes Team ein sehr emotionaler Moment. Wir sind stolz, dass wir zum Erfolg dieses europaweit bedeutenden Logistikimmobilienprojekts beitragen konnten“.
Im Juli 2022 verkündete Four Parx die Vollvermietung von „Mach2“ noch vor Fertigstellung der Immobilie. Als erster bezog Airbus als eines der weltweit führenden Unternehmen im Bereich Luft- und Raumfahrt sowie dazugehöriger Dienstleistungen das gesamte Erdgeschoss. An dem neuen Standort wird der Konzern einen Teil des Geschäfts der 100-prozentigen Tochtergesellschaft Satair abbilden und künftig Ersatzteile lagern und spezifische Dienstleistungen anbieten. Im oberen Geschoss sicherten sich das Einrichtungsunternehmen JYSK SE, der System- und Operations-IT-Anbieter Bechtle Logistik und Service GmbH sowie der Online-Lebensmittelhändler Picnic GmbH Flächen.
„Die Entwicklung von ‚Mach2‘ hat sich zu einem herausragenden Erfolgsprojekt entwickelt“, konstatierte Thomas Poulis-Leinberger, Executive Director bei AEW. „Die Nachfrage von Gewerbe- und Logistikflächen ist seit Jahren gestiegen, insbesondere in den Städten sind neue Konzepte zur Lösung des Flächenmangels gefragt. ‚Mach2‘ zeigt, wie die Flächenentwicklung auch in Wirtschaftsmetropolen gelingen kann zum Gewinn von Nutzern und Kommune. Wir sind stolz, dieses Projekt während seiner gesamten Entwicklungsphase begleitet zu haben“, erklärte Poulis-Leinberger.
Architektonisch „einzigartig“
Den Angaben von Four Parx zufolge sei „auch architektonisch die Immobilie einzigartig“. Trotz der Lage im Industriegebiet seien hohe Anforderungen an die Architektur und Fassadengestaltung des Objekts gestellt worden. Dazu führte Four Parx einen Architektenwettbewerb durch, um eine hohe Umfeldverträglichkeit zu erreichen. In 2020 erhielt der Entwickler für das Projekt den B24 Brownfield Award Sonderpreis 2020 für Innovative Konzepte.
Mit der Realisierung der zweistöckigen Logistikimmobilie möchte Four Parx an seine weiteren wegweisenden Konzepte und Lösungsansätze in der Hansestadt Hamburg anschließen. So beauftragte der Projektentwickler 2019 die Durchführung einer Machbarkeitsstudie zur unterirdischen Ver- und Entsorgung der Hamburger Innenstadt. Das Ergebnis: Die unterirdische Transportlösung ist technisch durchführbar sowie wirtschaftlich betreibbar und kann einen beträchtlichen Beitrag zur Senkung von CO2-Emissionen sowie der Verkehrsbelastung der Stadt leisten. Das Konzept sieht vor, ein Lager in einer Distanz von rund fünf Kilometern mit einem Verteilzentrum über ein Röhrensystem zu verbinden. 2020 sagte die Hamburger Behörde für Wirtschaft und Innovation in einem Letter of Intent (LoI) ihre Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Grundstücken für das erfolgsversprechende Projekt zu.