ANZEIGE
Spies
Das Medium für Logistikimmobilien-Entscheider

Suche: Fachkräfte. Biete: Kletterwand

Warum es wenig hilfreich wäre, die wenigen verfügbaren Grundstücke einfach nur schnell nach Schema F zu bebauen, erläutert Jim Hartley, Business Unit Director Northern Europe bei Segro, in seinem Gastbeitrag für Ramp One.
©: Segro
SEGRO entwickelte neues Projekt für Zalando in Verona. Die Vorgabe war, besonders auf ein attraktives Umfeld für die Mitarbeiter zu achten.
Foto: Segro

Die Expansionsmöglichkeiten für Logistikunternehmen hängen maßgeblich von drei Kriterien ab: erstens der Auftragslage, zweitens der Flächenverfügbarkeit und drittens dem lokalen Arbeitsmarkt. Während angesichts von COVID-19 vor allem im E-Commerce, aber auch in anderen Branchen eine hohe Nachfrage nach Logistikdienstleistungen besteht, sind die Flächen nach wie vor äußerst begrenzt. Es wäre jedoch wenig hilfreich, wenn die wenigen verfügbaren Grundstücke einfach nur schnell nach Schema F bebaut würden. Schließlich muss eine Logistikimmobilie auch ausreichend Fachkräfte anziehen, damit sie langfristig in voller Auslastung genutzt werden kann.

Moderne Logistikimmobilien werden daher gezielt unter dem Gesichtspunkt der Arbeitgeberpositionierung entwickelt – sowohl im Build-to-Suit-Bereich als auch bei spekulativen Entwicklungen. Schließlich sind eine gute Erreichbarkeit der Immobilie, ein angenehmes Raumklima und genug Tageslichteinfall für sich allein genommen schon lange nicht mehr ausreichend, um einen Arbeitnehmer zu begeistern. Vielmehr sollte die Logistikimmobilie – ähnlich wie es bei modernen Büroimmobilien der Fall ist – Möglichkeiten zum kreativen Austausch bieten. Erste Anlaufstelle dafür ist der Gemeinschaftsraum, der auch in einer Logistikhalle durchaus modern und einladend gestaltet sein kann: mit gemütlichen Möbeln und einem Raumkonzept, das von einem Innenarchitekten detailliert ausgearbeitet wurde.

Gastbeitrag

Von Jim Hartley, Business Unit Director Northern Europe bei SEGRO

Identifikationspotenziale schaffen

Was vielleicht im ersten Moment nach einer Spielerei oder einem unwichtigen Zusatz klingen mag, erfüllt gleich zwei wichtige Funktionen. Erstens kann Architektur die Werte eines Unternehmens widerspiegeln, sei es schlichte und geradlinige Effizienz oder auch ein besonderes Umweltbewusstsein, das sich in „grünen“ Elementen wie Pflanzen oder sogar einer bepflanzten Wand widerspiegeln kann. Dies verbessert wiederum das Raumklima signifikant und erhöht den Wohlfühlfaktor für Angestellte.

Noch wichtiger ist es jedoch, dass das Unternehmen den Raum für Gespräche und kreativen Austausch gibt. Die Beziehung zu den Kollegen ist eines der wichtigsten Kriterien für einen Arbeitnehmer, langfristig im Job zu bleiben – oder eben nicht. Mit anderen Worten: Durch Maßnahmen wie diese werden Identifikationspotenziale geschaffen, die völlig losgelöst von den täglichen Arbeitsabläufen dazu beitragen können, einen Arbeitnehmer langfristig zu binden. Die Immobilie wird zur Visitenkarte des Unternehmens. Für einen Projektentwickler kann es sich durchaus lohnen, gemeinsam mit dem Mieter ein Konzept zu erarbeiten, selbst wenn dies nicht zu den klassischen Pflichten eines Vermieters gehört. Schließlich sorgt eine höhere Arbeitgeberattraktivität für eine mögliche höhere Mietertreue, die sich letztlich ökonomisch für beide Seiten rechnet.

Die Außenbereiche können und sollten ebenfalls unter diesen Gesichtspunkten konzipiert werden. Ein Grünbereich mit Sitzbänken kann genauso förderlich sein wie eine Kantine, ein Fitnessstudio, ein Basketballfeld oder eine Kletterwand – je nachdem, welche Angebote bereits im jeweiligen Gewerbegebiet vorhanden sind und wie diese sinnvoll ergänzt werden können. Dabei kann es durchaus der bessere Weg sein, auf einige Quadratmeter Logistik- und Lagerfläche zugunsten eines ausgewogeneren Gesamtbilds zu verzichten. Natürlich gibt es auch Management-Maßnahmen, um die Qualität bestehender Areale aufzuwerten: Eine Kooperation mit lokalen Food-Trucks kann beispielsweise das kulinarische Angebot vielfältiger machen – unabhängig davon, ob es vor Ort Platz für ein Restaurant gibt oder nicht. Die Größe des Areals spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle. Entsprechende Maßnahmen sind in urbanen Gewerbeparks mit breitem Mietermix auf kleineren Flächen genauso möglich wie für die Single-Tenant-Big-Box mit 150.000 Quadratmeter Gesamtfläche.

ANZEIGE

Schlüsselfaktor Ökologie

Besonders den Arbeitnehmern der sogenannten Generationen Y und Z, also grob gesagt der nach 1980 Geborenen, ist es wichtig, eine sinnstiftende Aufgabe zu erfüllen. Das bedeutet unter anderem, mit der eigenen Arbeit keinen Schaden an Menschen und Umwelt anzurichten. Nachhaltigkeitskriterien wie beispielsweise die Energiebilanz einer Logistikimmobilie werden also genauso zur Visitenkarte wie Design und Freizeitangebot. Auch in der deutschen Logistikbranche beginnt ein spürbarer Generationenwechsel, sodass immer mehr Schlüsselpositionen mit den Vertretern dieser Generationen besetzt werden.

Daher suchen Entwickler nach ständig neuen Wegen, um Logistikimmobilien so nachhaltig wie möglich zu planen und umzusetzen. Seit einigen Jahren haben sich Photovoltaikpaneele auf den Dächern als ökologisch wertvolle und auch wirtschaftliche Alternative zur lokalen Stromerzeugung durchgesetzt. Perspektivisch könnten für größere Areale Windkraftanlagen oder auch Blockheizkraftwerke errichtet werden.

Aber auch Außenflächen lassen sich klimafreundlich gestalten – vor allem mit Blick auf die regionale Tier- und Pflanzenwelt. Je nach Standort und Immobilie können unter anderem Bienenstöcke, Insektenhotels oder Vogelnisthöhlen installiert werden. In Italien gibt es sogar bereits Beispiele für ganze Schafs- und Büffelherden, die nicht nur die Herstellung lokaler Produkte wie Wolle oder Mozzarella ermöglichen, sondern zudem die ungeliebte Aufgabe des Rasenmähens übernehmen. Auf diese Weise profitieren alle Beteiligten – sowohl der Vermieter als auch der Mieter und selbst der Facility-Manager.

„Moderne Logistikimmobilien werden gezielt unter dem Gesichtspunkt der Arbeitgeberpositionierung entwickelt – sowohl im Build-to-Suit-Bereich als auch bei spekulativen Entwicklungen.“

ANZEIGE

Lesen Sie auch

Panattoni zieht Bilanz für 2024

Panattoni zieht Bilanz für 2024

Panattoni hat ein Resümee seiner Marktaktivitäten im vergangenen Jahr gezogen. Nachdem der Entwickler 2024 neun Projekte in Deutschland abschließen konnte, befinden sich derzeit knapp 987.000 Quadratmeter in Deutschland und Österreich in der Entwicklung.

Group7 setzt am neuen Standort auf eigene KI

Group7 setzt am neuen Standort auf eigene KI

Group7 nimmt seit Jahresbeginn sein neues 60.000 Quadratmeter großes Logistikzentrum in Schwaig am Münchner Flughafen in Betrieb. Ein zentraler Bestandteil ist der „Group7 Control Tower“ – eine eigens entwickelte, KI-gestützte Plattform zur Erfassung und Analyse von Echtzeitdaten.

Panattoni zieht Bilanz für 2024

Panattoni zieht Bilanz für 2024

Panattoni hat ein Resümee seiner Marktaktivitäten im vergangenen Jahr gezogen. Nachdem der Entwickler 2024 neun Projekte in Deutschland abschließen konnte, befinden sich derzeit knapp 987.000 Quadratmeter in Deutschland und Österreich in der Entwicklung.

Das neueste

Beliebt bei unseren Lesern

Vier Finalisten im Wettbewerb um den Logix Award 2021

Der Logix Award 2021, die Auszeichnung für herausragende Logistikimmobilienprojekte in Deutschland, die alle zwei Jahre vergeben wird, geht in die Endphase. Kürzlich tagte die unabhängige Jury an der Hochschule Würzburg unter ihrem Vorsitzenden, Prof. Christian Kille,...

Deutschland und seine Logistikregionen

Newsletter abonnieren!

Der kostenlose Newsletter für erstklassige Informationen aus der Welt der Logistikimmobilien.

Aus unseren Rubriken

Prologis mit neuen Personalien

Prologis vermeldet zwei neue Personalien. Seit Jahresbeginn ist Björn Thiemann neuer Senior Vice President, Regional Head Northern Europe. Jessica Pilkes verantwortet als Vice President, Country Manager Benelux das Geschäft in Belgien und den Niederlanden.

Alcaro Invest will Wachstumsstrategie fortsetzen

Alcaro Invest hat sich vorgenommen, trotz herausfordernder wirtschaftlicher Rahmenbedingungen in diesem Jahr weiter zu wachsen. Aktuell befinden sich sechs Objekte mit einer Mietfläche von mindestens 160.000 Quadratmetern in der Entwicklung.

Recht Logistik Gruppe bestellt 50.000 Papp-Lagerkartons

Für ihre Kontraktlogistiksparte ordert die Recht Logistik Gruppe im Geschäftsjahr 2023 insgesamt 50.000 Lagerkartons. Sie ersetzen die bisherigen Kunststoffkisten. Das spare Geld, mache das Unternehmen nachhaltiger und in der Lagerhaltung und Kommissionierung deutlich flexibler.

Alpha Industrial errichtet Gewerbepark in Hanau

Alpha Industrial hat in Hanau ein Grundstück vom Main-Kinzig-Kreis erworben. Auf der Brachfläche, entwickelt das Unternehmen seit April 2021 den Thomaidis Gewerbepark Hanau. Bei Fertigstellung der Gewerbehalle Ende 2021 stehen insgesamt 16.500 Quadratmeter zur Verfügung.