Der europaweit tätige Projektentwickler und Logistikspezialist Verdion hat die Lebensmittelerzeugerorganisation Mecklenburger Ernte als Mieter für ein rund 11.400 m² großes Neubauprojekt in Gallin östlich von Hamburg gewonnen. Der Vermarkterverbund von Obst- und Gemüsebauern, dessen größter Gesellschafter die Behr AG ist, hat einen 12-Jahres-Mietvertrag unterzeichnet. Der Bau der Lager-, Büro- und Sozialflächen sowie Parkplätze für PKW und LKW am Neu-Galliner-Ring 14-16 startet Anfang nächsten Jahres.
Bis zur Fertigstellung bezieht Mieter bestehende Immobilie – auf demselben Gelände
Für die Übergangszeit bis zur Fertigstellung Ende 2021 hat Mecklenburger Ernte eine bereits bestehende Immobilie (Einheit 2) auf demselben Areal mit 10.600 m² Fläche angemietet. Der Mietvertrag wird mit der Übergabe auf das neue Gebäude übertragen. BNP Paribas Real Estate hat die Vermittlung begleitet. Einheit 1 auf dem Gelände ist an DB Schenker vermietet.
Verdion hatte das Grundstück und die Bestandsimmobilien im März 2019 erworben. Sie sind Teil eines 300 Mio. EUR schweren Investitionsprogramms für Verdions diskretionären Fonds „Verdion European Logistics Fund (VELF) 1“. Der Fonds investiert hauptsächlich in stadtnahe und Value-Add-Logistikimmobilien in Nordeuropa, die Wertsteigerungsmöglichkeiten durch technische Innovation, Entwicklung und aktives Asset Management bieten.
Übergangsvertrag sichert Mieter sofortige Flächenerweiterung
Florian Stöbe, Head of Investment Germany bei Verdion, sagt: „Das Vorhalten einer Bestandsfläche zusammen mit einer strategischen Neuentwicklung zeigt unseren Ansatz in Standorte zu investieren, die ein erfahrenes Asset Management voraussetzen.“ Mit dem Übergangsmietvertrag habe Verdion seinem Mieter Mecklenburger Ernte eine sofortige Flächenerweiterung ermöglicht, „während nebenan ein genau auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Gebäude für die langfristige Ansiedlung entsteht“, führt Stöbe aus. Strategische Standorte wie Gallin stünden im Fokus des neuen Fonds. „Wir verzeichnen verstärkt einen Nachfrageanstieg sowohl im stationären Lebensmitteleinzelhandel als auch im Bereich der Online-Lieferdienste, welchen wir in den kommenden Monaten mit weiteren Investitionen des VELF1 hebeln wollen“, beobachtet Stöbe.
VELF 1 europaweit aktiv
Für den VELF 1-Fonds hatte Verdion erst im Mai eine 24.000 m² große Lagerhalle in Roosendaal an der niederländisch-belgischen Grenze für 17 Mio. EUR im Rahmen eines Off-Market-Deals erworben. Rund 18.000 m² sind an den Speziallogistiker Imperial Group vermietet. Das Objekt am etablierten Logistikstandort zwischen Rotterdam und Antwerpen verfügt zudem über ein angrenzendes Grundstück, auf dem weitere 10.000 m² Lagerfläche geschaffen werden können.
In Deutschland hat Verdion für VELF 1 ein 10.000 m² großes Logistikgebäude in Nettetal am Niederrhein erworben. Mieter der Immobilie ist das französische Logistikunternehmen Egetra, das einen dreijährigen Sale-and-Lease-Back-Vertrag abgeschlossen hat. Das Asset in idealer Lage für Last-Mile-Logistiknutzer hat Potenzial für 6.000 m² zusätzliche Neubaufläche.
Verdions erste Investition für den Fonds war eine Vorfinanzierung in Höhe von 17 Mio. EUR für ein Großprojekt für UPS in der Tschechischen Republik. In dem 13.600 m² großen nationalen Hauptquartier und Logistikzentrum in der Nähe des Prager Flughafens konsolidierte UPS drei Fulfillment-Zentren.
Verdion ist ein Investor, Entwickler, Asset und Investment Manager spezialisiert auf Industrie- und Logistikimmobilien in Europa. Das Investmentvolumen von Verdions europäischem Portfolio beträgt rund 1,2 Mrd. EUR. Das Unternehmen verfügt über eine Entwicklungspipeline von etwa 930.000 m². Im Juni 2020 hat es den Verdion European Logistics Fund 1 (VELF 1) platziert, einen 300 Mio. EUR schweren diskretionären Fonds, der in Objekte in Nord- und Zentraleuropa investiert. Der Fokus liegt dabei auf Anlagen mit Potenzial für Wertsteigerung durch technische Innovationen, Entwicklung und aktives Asset Management.
Verdion wurde im Januar 2010 von Michael Hughes gegründet. Neben der Firmenzentrale in London unterhält das Unternehmen weitere Büros in Frankfurt, Düsseldorf und Malmö.
Artikel
von Tim-Oliver Frische