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von Tim-Oliver Frische
Die Inflation beschäftigt Verbraucher und Unternehmen bereits seit letztem Jahr. Das Statistische Bundesamt stellte zuletzt fest, dass die Preise im Februar dieses Jahres 5,1 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats lagen. Durch den Krieg in der Ukraine gehen Ökonomen davon aus, dass die steigende Preisentwicklung bis auf Weiteres anhalten wird. Neben den steigenden Energiekosten sind für Logistik und Einzelhandel auch die Kosten für Verpackung und andere Verbrauchsmaterialien relevant. Die von Warehousing1 durchgeführte Umfrage zielte darauf ab, die Auswirkungen der Inflation auf Lagerlogistiker abzubilden.
Die wichtigsten Umfrageergebnisse im Überblick:
- Steigende Preise zeigen sich bereits: 76,2 Prozent stimmen voll zu, 23,8 Prozent stimmen etwas zu
85,7 Prozent sehen wegen Inflation besorgt auf die Geschäftsentwicklung - Politik sollte Logistik gezielt entlasten: 76,2 Prozent stimmen voll oder etwas zu; 9,5 Prozent stimmten nicht und 4,8 Prozent stimmten überhaupt nicht zu
- Die meisten Befragten merken Verteuerungen bei Energiekosten und bei Kartonage und Verpackung (beide 95,2 Prozent)
- 61,9 Prozent der Befragten planen, Preissteigerungen an ihre Kunden weiterzugeben, 23,8 Prozent haben dies bereits getan
Bei den befragten Unternehmen handelt es sich um inhabergeführte, mittelständische Lagerlogistiker mit Sitz im DACH-Raum. In ihren Logistikzentren lagern und kommissionieren sie Waren für den deutschen Einzelhandel – sowohl stationär als auch online.
Höhere Kosten in allen Bereichen
Die Inflation macht sich bei den Befragten an diversen Stellen bemerkbar. Dazu zählen Energiekosten (95,2 Prozent), Kraftstoff für Dienstfahrzeuge (71,4 Prozent), Kartonage und Verpackung (95,2 Prozent), andere Verbrauchsmaterialien (81,0 Prozent) und Personalkosten (47,6 Prozent). Ein Befragter gab anonym an, dass sich die Preise für einfache Versandkartons seit letztem Jahr fast verdreifacht hätten.
Dabei beschränken sich die Auswirkungen auf die Logistik nicht nur auf direkte Kosten. So erläutert ein Umfrageteilnehmer: „Die richtigen Schwierigkeiten werden zeitverzögert eintreten, wenn die Leute weniger einkaufen, weil sie das Geld an anderer Stelle brauchen.”
„Inflation betrifft ohne Frage die gesamte Logistikbranche, aber sie hat auch gesamtgesellschaftliche Auswirkungen“, so Fabian Sedlmayr, Gründer und Managing Director von Warehousing1. „Denn diese Kosten kommen irgendwann beim Endverbraucher an. Bedenklich wird es, wenn die Kaufkraft insgesamt nachlässt. Die Lager- und Fulfillmentbranche ist sehr eng mit dem stationären Einzelhandel und der E-Commerce-Branche verknüpft und bekäme einen Rückgang im Handel deutlich zu spüren.“
Series-A-Abschluss mit mehr als 10 Millionen Euro
Weiter gab Warehousing1 bekannt, sich nach seiner Series A-Finanzierungsrunde mehr als 10 Millionen Euro Funding gesichert zu haben. Dafür holt sich das 2018 gegründete Startup drei neue Investoren ins Boot: Schenker Ventures aus Essen, Aster Capital aus Paris und Wille Finance aus Zürich. Darüber hinaus erhöhen auch die Bestandsinvestoren HV Capital aus München und Base10 Partners aus San Francisco ihre Beteiligung weiter.
„Seit unserer Gründung war es uns wichtig, Investoren zu gewinnen, die unsere Entwicklung mit ihrer Expertise unterstützen, und nicht nur stille Geldgeber sind. Mit Aster Capital, Wille Finance und besonders Schenker Ventures als strategischem Investor haben wir genau solche Partner dazugewonnen”, erklärt Nils Aschmann, Gründer und CEO von Warehousing1.
„Die Lager- und Fulfillmentbranche ist sehr eng mit dem stationären Einzelhandel und der E-Commerce-Branche verknüpft und bekäme einen Rückgang im Handel deutlich zu spüren.“
Fabian Sedlmayr
Gründer und Managing Director von Warehousing1